Größtes deutsch-chinesisches Jugendaustauschprojekt plant Re-Start

Motto: „Kennenlernen, respektieren, Freundschaften schließen“

Zwei Mannheimer U16-Jugendfußballteams planen in den Osterferien eine Reise nach Südchina. Das Ziel sind die Städte Haikou und Sanya in der Provinz Hainan.

In diesem Jahr findet im Süden Chinas das 7. Deutsch-Chinesische U16-Jugendfußballturnier stat. Das Turnier wurde mitlerweile sechsmal abwechselnd in Deutschland (Mannheim, Worms) und China, zuletzt 2018 in Mannheims Partnerstadt Qingdao, durchgeführt. Jetzt ist der Re-Start geplant.

Zum ersten Mal wurde die Veranstaltung 2012 in Mannheim organisiert. Anlass war damals das 40jährige Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und der VR China. Die Initiatoren waren der Mannheimer Unternehmer und Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft für deutsch-chinesische Freundschaft der Metropolregion Rhein-Neckar (GDCF MRN), Felix Kurz, der ehemalige Trainer der chinesischen Nationalmannschaft und des SV Waldhof Mannheim Klaus Schlappner und der ehemalige 1. Bürgermeister Mannheims Dr. Norbert Egger.

Organisiert wird der Besuch im Reich der Mite dieses Mal durch den gemeinnützigen Verein GDCF MRN und Fußballlehrer Klaus Schlappner. „Der Sport, hier der Fußball, bietet eine ideale Plattorm für Jugendaustauschprojekte. Die Jugendlichen sollen andere Kulturen kennen- und verstehen lernen, diese respektieren und dann können daraus auch Freundschaften entstehen“, sagt Schlappner, der außer in China auch im Iran und in der Mongolei als Trainer tätig war.

In der Tat wird das Turnier an zwei oder drei Tagen durchgeführt. Ein umfassendes Kulturprogramm komplettiert das Programm. Dazu zählen Besuche von Schulen, Unternehmen, Kulturdenkmälern und gemeinsame Aktivitäten der deutschen und chinesischen Jugendlichen. Der aktuelle Austragungsort Hainan bietet darüber hinaus noch viel mehr. Diese subtropische Insel ist ein wahres Urlaubsparadies mit kilometerlangen Sandstränden, auch bekannt als das Hawaii Chinas.

Das Turnier hat sich mitlerweile zum größten Jugendaustauschprojekt zwischen China und Deutschland entwickelt. Mehr als 3000 Jugendliche beteiligten sich bislang am Programm des Projekts. Für die vergangenen Turniere in der Metropolregion haten unter anderem die drei Ministerpräsidenten Malu Dreyer (Rheinland-Pfalz), Volker Bouffier (Hessen), Winfried Kretschmann (Baden-Würtemberg) und der chinesische Botschafter eine Schirmherrschaft übernommen. „Für unsere Gesellschaft ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen ein eigenes Bild von dem anderen Land machen können, das Land, die Kultur und die Menschen persönlich hautnah erleben,“ sagt China-Experte Kurz.

Eine große Herausforderung ist allerdings die Finanzierung dieses ambitionierten Austauschprojekts. Hier sind die ehrenamtlich tätigen Organisatoren auf Sponsoren und Spenden angewiesen. „Hier wünschen wir uns noch mehr Unterstützung“, sagt Fußballlehrer Schlappner.

Der SV Waldhof Mannheim schickt zum vierten Mal eine Mannschaft nach China. Mathias Findeisen, Jugendleiter des SV Waldhof: „Für das Teambilding und die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen sind solche Reisen hervorragend“.

Auch beim zweiten Team, einer Kooperation des TSV Mannheim-Neckarau, des VfR Mannheim und weiterer Vereine, ist die Spannung und Vorfreude groß. Der Vorsitzende des TSV Neckarau, Mannheims neuer Finanzbürgermeister Volker Proffen wäre gerne selbst mitgereist, muss jedoch zu dieser Zeit Termine in Brüssel wahrnehmen. „Die Stadt Mannheim begrüßt diese Möglichkeiten für junge Menschen, sich auf diesem Weg über die Grenzen hinweg zu treffen und zu engagieren - insbesondere mit unseren Partnerstädten Qingdao und Zhenjiang“, erklärt Proffen.

Das 8. Deutsch-Chinesische U16-Jugendfußballturnier soll dann 2025 im Sommer in Mannheim stattfinden.

Weitere Informationen

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