Als Information zum Thema Tibet haben wir für Sie noch einen Beitrag des Asienwissenschaftlers Pro. Thomas Heberer im Angebot. Wie Sie ja wissen, ruft jedes Jahr am 10. März (Jahrestag des sog. Volksaufstandes von 1959) die Tibet-Initiative Deutschland (TID) die Städte und Gemeinden in Deutschland dazu auf, die tibetische Separatistenfahne zu zeigen. In diesem Jahr haben sich ca. 420 Städte und Gemeinden daran beteiligt. Daher schlage ich vor, dass man die Städte und Gemeinden, die sich in diesem Jahr am Hissen der Tibetfahne beteiligt haben, darüber aufklärt, an was sie sich konkret beteiligen und wie sie sich damit dem Völkerrecht entgegenstellen. Es gibt dazu eine fundierte Analyse der rechtlichen Situation Tibets in der Historie von Prof. Dr. Thomas Heberer. Selbst die Bundesregierung hat 1987 klargestellt: „Für die Bundesregierung wie für die gesamte Staatengemeinschaft ist geklärt, dass Tibet völkerrechtlich Teil des chinesischen Staatsverbandes ist.“ Dem entspricht, dass nicht einmal der britische Imperialismus, mit dessen Unterstützung der 13. Dalai Lama 1912/13 die Vertreter der chinesischen Zentralgewalt aus Tibet für wenige Jahrzehnte vertreiben konnte, dessen grausames Regime als unabhängigen Staat anerkannte. Dass diese Jahrzehnte für die Bevölkerung Tibets alles anderes als glücklich waren, lässt sich bei kritischer Lektüre sogar dem apologetischen Buch von Heinrich Harrer entnehmen. Und für China sind diese Jahrzehnte Teil des sogenannten schwarzen Jahrhunderts, d. h. der Zeit ausländischer, insbesondere westlicher, Unterdrückung und Gebietsabpressung. Wie würden sich die Franzosen vorkommen, wenn in Deutschland am Jahrestag der Abtrennung von Elsass-Lothringen deren Fahne an den deutschen Ratshäusern hängen würde – oder wie würden sich die Deutschen vorkommen, wenn am Jahrestag der Rückgabe des Saarlandes an französischen Rathäusern die Fahne des Saarlandes hängen würde? Mehr Informationsmaterial kann jederzeit bei Bedarf zusammengestellt werden.
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