Bleiben Sie auf dem Laufenden - mit dem GDCF-MRN-Newsletter / Nr. 4

Sehr geehrte Damen und Herren,

geht es Ihnen auch so? Jede und jeder wartet, dass es endlich, endlich wieder losgeht. Mit allem, mit unserem normalen Leben. So geht es vielen, auch unseren chinesischen Freunden. Vor ein paar Tagen hatte ich ein Gespräch mit unseren Freunden von der Chinese People´s Association for Friendship with Foreign Countries (CPAFFC). Auch sie beklagen, dass sie seit Ende 2019 nicht mehr in Deutschland zu Besuch waren. Wichtige Projekte wie unser deutsch-chinesisches Jugendfußballturnier, aber auch zahlreiche andere Kooperationen im ganz persönlichen Peoples2Peoples-Dialog stehen seit Beginn der Pandemie weitgehend still. Ab September, so die Einschätzung unserer chinesischen Partner, wird wieder mit relativ normalen Flugverbindungen zwischen China und anderen Ländern gerechnet.

Aber dennoch wurde auch die Pandemiezeit zur Vorbereitung vieler Projekte und Veranstaltungen genutzt.

Einladung zum Online-Gespräch: "Warum Europa sich von Amerika und China emanzipieren muss“

ADCG und GDCF MRN laden am 6. Mai 2021, 19 Uhr, zu einer gemeinsamen Veranstaltung ein. Amerika und China ringen um die Weltordnung von morgen. Wie soll sich Europa in diesem Konflikt verhalten? Wie soll sich Deutschland verhalten? Sollen sich Europa und Deutschland dem Aufruf des langjährigen Verbündeten folgen und aus alter Verbundenheit durch gemeinsame Werte in einen neuen kalten Krieg ziehen?

Der preisgekrönte Journalist (SPIEGEL, WirtschaftsWoche), ehemaliger Kommunikationschef der Deutschen Bank und China-Experte Stefan Baron hat dazu im März ein neues Buch (Titel „Ami go home – eine Neuvermessung der Welt“, Econ-Verlag) vorgelegt.

Der Talk mit Stefan Baron "Warum Europa sich von Amerika und China emanzipieren muss“ wird von Felix Kurz (ehemaliger Spiegel-Redakteur) und Dieter Beste (freier Journalist) moderiert. Die Teilnahme ist kostenlos!

Weitere Informationen zur Veranstaltung »

GDCF MRN kooperiert mit Neijiang/Sichuan

Neijiang ist eine Stadt der südwestchinesischen Provinz Sichuan. Sie grenzt im Osten an die regierungsunmittelbare Stadt Chongqing (rund 33 Millionen Einwohner). Das Verwaltungsgebiet Neijiangs hat eine Fläche von 5.386 km² und ca. 4,2 Mio. Einwohner. Die Stadt liegt in einer grünen Landschaft am Tuo-Fluss, einem der wichtigsten Nebenflüsse des mit ca. 6300 km längsten asiatischen Flusses Yangtze. Im Umkreis von 200 km wohnen rund 200 Millionen Menschen. Neijiang liegt zwischen Chongqing und der Provinzhauptstadt Chengdu (rund 17 Millionen Einwohner) und ist ein Verkehrsknotenpunkt in Südwestchina. Die Zugstrecke von Chongqing nach Duisburg wird immer mehr genutzt. Corona ist auch hier ein Treiber.

Der frühere Vize-Generalkonsul Xing Weiping im chinesischen Generalkonsulat in Frankfurt ist seit 2019 in Neijiang Vizebürgermeister, dort zuständig für Wirtschaft und auswärtige Angelegenheiten. Ein paar Tage nach seinem Amtsantritt hatte er sich mit der GDCF MRN in Verbindung gesetzt und den Kontakt zu unserer Region gesucht. Ich konnte 2019 bei Besuchen im Juli und November die ersten Gespräche mit der Bürgermeisterin ZHENG Li, XING Weiping und Parteichef MA Bo führen. Wir verabredeten eine Delegationsreise nach Mannheim für 2020, doch dann kam Corona und hat leider viele Ambitionen verlangsamt. Aber nicht gestoppt.

Längst hat sich China wieder aus den Fängen von Corona befreit. Zugegeben mit sehr drastischen Maßnahmen, aber effektiv, erfolgreich und ohne die brummende chinesische Wirtschaft würden wir heute in Deutschland über Massenarbeitslosigkeit diskutieren.

Trotz und auch mit der Corona-Pandemie muss es irgendwie weitergehen. Deshalb wird die GDCF MRN den Austausch mit ihren chinesischen Partnern und Freunden wieder forcieren. Wir planen dazu jetzt mit der Regierung und Institutionen von Neijiang verschiedene Videokonferenzen. Zumindest unsere chinesischen Gesprächspartner gehen davon aus, da man ab September wieder normal reisen kann. Chengdu und Chongqing sind 2020 von der chinesischen Regierung zum 4. Wirtschaftskreis ernannt worden. Die drei anderen sind Peking mit Tianjin, Shanghai mit Umgebung, das Perlflussdelta rund um die Metropolen Guangzhou, Zhuhai, Foshan, Dongguan und Shenzhen.

Neijiang liegt mitten in diesem neuen 4. Wirtschaftskreis, dessen Entwicklung jetzt von der Zentralregierung besonders gefördert wird. Zudem gibt es bislang in Südwestchina nur wenige ausländische Firmen. Hier bieten sich große Chancen für Unternehmen aus unserer Region, vom Handwerker über Startups bis zu größeren Firmen. Kooperationen bei Bildung und Ausbildung, der Kultur, der Pflege und in der gesamten Gesundheitswirtschaft sind ebenfalls stark gefragt. Gerade für deutsche Unternehmen wird eine besondere Wirtschaftszone eingerichtet, die den dort tätigen Unternehmen viele Sonderkonditionen bietet.

Wir halten Sie auf dem Laufenden.

„The longer Telegram“

Fast täglich wird die Öffentlichkeit mit neuen Horrorgeschichten über China konfrontiert. Reaktionsschnell wie auf Kommando rufen die USA und jetzt auch die EU nach Sanktionen gegen China. Äußert sich China und weist diese Vorwürfe zurück, schallt dem Land entgegen, das sei alles Propaganda. Bundeskanzlerin Angela Merkel stimmt dagegen nicht in den Sanktions-Chor ein. Sie hat erst an diesem Mittwoch mit dem chinesischen Staatspräsidenten telefoniert. Woher die teilweise absurden Vorwürfe wie etwa „Massenvergewaltigungen von Uiguren“ stammen, war bislang unklar. Doch jetzt kommt ein wenig Licht in das Dunkel.

Der amerikanische Thinktank „Atlantic Council“ hat ein „Longer Telegram“ veröffentlicht. In dem im Januar aufgetauchten Papier geht um Eindämmung eines Rivalen, diesmal ist es die Volksrepublik China. Wer hinter dem Papier steckt, ist unklar. Im Vorwort schreibt Frederick Kempe, Präsident und CEO des Atlantic Council, lediglich: “…written by a former senior government official with deep expertise and experience dealing with China.” Aber Kempe hält das Dokument für so wichtig, dass der Atlantic Council zum ersten Mal ein anonymes Papier veröffentlicht.

Übrigens schrieb 1946 der amerikanische Diplomat George F. Kennan unter dem Pseudonym Mr. X ein „Long telegram“. Es war ein Dokument des beginnenden Kalten Kriegs zwischen Ost und West, zwischen der UdSSR und den USA. In dem Kennan-Papier wurde erstmals die Strategie der Eindämmung der Sowjetunion skizziert. Nun, fast 75 Jahre später, taucht ein neues Papier aus der amerikanischen Administration auf. Es hat ganz bewusst in Anlehnung an Kennan den Titel „The longer Telegram“ Das Thema ist das gleiche.

Was steht nun auf den 83 Seiten? Es konzentriert sich sehr stark auf Xi Jinping. Er betreibe einen quasi-maoistischen Personenkult und einen Ethnonationalismus. Er habe eine neue Form des totalitären Polizeistaates errichtet. Die Privatwirtschaft sei nun direkt unter Kontrolle der Partei. China sei unter Xi ein revisionistischer Staat geworden und deshalb ein ernstes Problem für die ganze demokratische Welt. Aber es sei falsch zu glauben, dass China – wie einst die Sowjetunion – von innen kollabieren würde. Deshalb sei es dringend notwendig, dass die USA „an integrated, operational and bipartisan national strategy“ gegen China entwickle. Diese müsse „fully coordinated with major allies“ sein. Das Papier definiert rote Linien, die China nicht überschreiten solle, zum Beispiel „any military attack against Taiwan“ oder „any major Chinese hostile action in the South China Sea to further reclaim and militarize islands.“ Daneben werden „Areas of Major National Security Concerns“ sowie „Areas of Declared Strategic Competition” beschrieben. Nur zum Schluss wird es etwas versöhnlich, indem das Papier auch auf „Areas of Continued Strategic Cooperation“ hinweist. Summa summarum ist das ein Dokument eines beginnenden Kalten Krieges.

Wer mehr lesen möchte, findet das Original „The Longer Telegram – Towards a new American China strategy” hier: www.atlanticcouncil.org

Jahrestagung der ADCG

Die GDCF MRN ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft deutscher Chinagesellschaften (ADCG) e.V.. Der Dachverband wird seine Jahrestagung in diesem Jahr am 17.+18. September in Mannheim durchführen. Wir erwarten zu dieser Tagung auch den neuen Präsidenten der Chinese People´s Association for Friendship with Foreign Countries, LIN Songtian, und auch den Botschafter der VR China, WU Ken. Der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz wird ebenfalls bei der Tagung sprechen. Alle Mitglieder der GDCF MRN können an dieser Tagung teilnehmen. Das genaue Programm teilen wir rechtzeitig mit.

Weitere Informationen zur ADCG »

Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit allen. Bleiben Sie gesund

Felix Kurz
(Vorstandvorsitzender GDCF MRN)

Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Metropolregion Rhein-Neckar (GDCF MRN) e.V.
Abraham-Lincoln-Allee 46, 68309 Mannheim

Tel: +49 (0)621 4458 2330
Fax: +49 (0)621 4458 2339
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